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von
Alexander
Auer

Das F.I.G.A.R.O.-Modell (Teil I)

Sechs Stufen zur erfolgreichen Internetpräsenz. Um im WWW konkurrenzfähig zu sein, ist es nötig das Medium selbst und seinen Benutzer zu verstehen. Das F.I.G.A.R.O.-Modell zeichnet die Schritte des Benutzers nach, um eine Anleitung zu geben, welche Punkte beim Aufbau und der Pflege einer Webseite besonders zu beachten sind.

Das Internet boomt - diese Tatsache wird wohl niemand mehr ernsthaft bestreiten. Mehr und mehr User drängen weltweit in das Netz und viele Unternehmen sehen sich vor die Aufgabe gestellt, ihren Kundenservice auch in diesem Bereich auszuweiten.
Jede Firma, die etwas auf sich hält, kann mittlerweile schon auf eine eigene Internetpräsenz verweisen. Doch nicht selten stellt sich die Frage, ob das Ergebnis den investierten Aufwand und die finanziellen Mittel rechtfertigt. Die Homepage dümpelt mit mäßigem Erfolg dahin, die Besucher bleiben aus. Verirrt sich dennoch ein Kunde auf die Seite, so zieht er nach wenigen Sekunden wieder ab.
Das muß nicht so sein! Denn bevor man eine Internetpräsenz aufbaut, sollte man versuchen, das Medium Internet und seine Nutzer zu verstehen. In vielen Fällen wird versucht, eine bereits bestehende Marketingstrategie auch auf das Internet zu übertragen. Dieser Versuch muß zwangsläufig scheitern, denn es gibt einige einschneidende Unterschiede zwischen Rundfunk, den Printmedien und dem Internet. Das Internet ist ...


Webseiten erfordern ständige Betreuung und somit einen nicht zu unterschätzenden Aufwand. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, so ist das Internet das falsche Medium für Sie.
Mehrere Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, daß schlechte Internetseiten einen größeren Imageschaden verursachen, als gar keine. Wie kann man jedoch eine erfolgreiche Internetpräsenz aufbauen?
Das F.I.G.A.R.O.-Modell soll eine kurze Anleitung dazu geben. Sechs Schritte, die vor allem auf das Empfinden und das Verhalten des Users abzielen, sollen Richtlinien geben, welche Punkte zu beachten sind.
Das Modell ist hierarchisch geordnet, d.h. die Reihenfolge der einzelnen Punkte ist entscheidend, da sie den Weg des Users nachzeichnen. Die Punkte im einzelnen:

Find - [finden] vom Besucher überhaupt wahrgenommen und gefunden werden
Insist - [darauf bestehen] Überbrückung der Ladezeiten, damit der User den Ladevorgang nicht vorzeitig abbricht
Glance - [flüchtiger Blick] Der erste Eindruck
Approve - [gutheißen, annehmen] Gutheißen der Inhalte, Informationsgehalt der Seite
Revisit - [wieder besuchen] Den Besucher dazu bewegen, die Seite wieder zu besuchen
Order - [bestellen] E-Commerce, Verkauf über das Netz


Find
Wie bereits erwähnt, ist das Internet ein aktives Medium, daß dem Benutzer kein vorgefertigtes Programm vorgibt. Die Konkurrenz um Besucher ist daher gigantisch. Insgesamt existieren mehrere hundert Millionen Seiten im WWW. Davon kann allerdings nur ein Bruchteil tatsächlich Besucher anlocken.
Die Frage stellt sich natürlich, wie man den User dazu bringt, die eigene Webseite zu besuchen, statt zur Konkurrenz abzuwandern. Folgende Strategien bieten sich an:
- Eingängige Domainnamen (URLs), die der Besucher direkt eintippen würde - Optimierung für Suchmaschinen und Eintrag in Verzeichnisse für relevante, zugkräftige Schlagworte
- Hinweis auf die Webadresse durch Signaturen in E-Mails, auf Briefpapier, Visitenkarten, etc.
- Schaltung von Anzeigen oder Spots in klassischen Medien, bzw. Bannern auf anderen Webseiten

Tips:



Insist
Eines der Hauptprobleme, die das Internet heute kennt, ist die zu geringe Bandbreite. Es wird zwar fieberhaft nach neuen Technologien gesucht, die es ermöglichen sollen auch Multimedia-Daten in kurzer Zeit zu übertragen, doch die Entwicklung wird noch einige Zeit dauern.
Tatsache ist, daß immer noch viele Benutzer an einem langsamen 33er Modem sitzen und Onlinezeit im Minutentakt zahlen. Durch diesen ständigen Gebührenzähler im Nacken ist die Geduldsschwelle beim Laden von Webseiten sehr gering.
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Betreiber einer Webseite? Grundsätzlich: Wenn die Seite zu lange lädt, wird der Besucher den Ladevorgang abbrechen und die Seite verlassen, bevor er sie überhaupt zu Gesicht bekommen hat.
Untersuchungen haben gezeigt, daß der User durchschnittlich nicht länger als höchstens 15-20 Sekunden wartet. Wenn er dann noch immer auf einen leeren Bildschirm starren muss, wird er zur Konkurrenz wechseln.
Beachten Sie also, daß vor allem Start- und Einstiegsseiten knapp und eher kurz gehalten werden sollen. Verzichten Sie im Zweifelsfall auf ladeintensive Grafiken oder Flash-Animationen. Wenn der User diese sehen will, wird er gerne auf einen entsprechenden Link klicken und sich auf etwas längere Wartezeiten einstellen.
Zwingen Sie dem Besucher nicht etwas auf, daß er gar nicht sehen will, sondern lassen Sie ihn auswählen.

Tips:



Glance
So wie im nicht-virtuellen Leben ist auch im Internet der erste Eindruck von entscheidender Bedeutung. Beobachten Sie sich selbst, wenn Sie erstmals eine Ihnen unbekannte Webseite aufrufen. Worauf achten Sie? Was suchen Sie als erstes?
Die erste Empfindung, die man vermutlich verspürt, ist Sympathie oder Antipathie dem Layout bzw. Design gegenüber. Entweder die Seite gefällt, oder sie gefällt nicht. Diese Einschätzung ist sehr stark subjektiv geprägt, da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind. Man sollte allerdings eine Zielgruppe anpeilen und versuchen den Geschmack dieser Gruppe zu treffen. Jüngeres Publikum wird flippige Seiten eher akzeptieren, als ein konservativer Besucher. Die Webseite muss sich ebenfalls in das Corporate Design des Unternehmens einfügen. Banken und Versicherungen werden sich eher schlicht und seriös präsentieren, wohingegen ein jugendliches Textilunternehmen durchaus ein wenig 'verrückt' sein darf.
Als nächstes wird man versuchen, sich auf der Seite zu orientieren. Welches Unternehmen bzw. welche Person betreibt die Seite? Welche Inhalte bietet diese Webseite? Wo finde ich diese?
Erst wenn man sich auf diese Art Überblick verschafft hat, kann man beginnen, sich näher mit den Inhalten zu beschäftigen.
Behalten Sie bei der Konzeption immer diese 3 Ws im Auge: Wer-Was-Wo. Diese sollten sich dem Besucher auf den ersten Blick erschließen. Das 'Wer' ergibt sich meist aus dem Firmen-Logo. Dieses sollte gut sichtbar, aber nicht übertrieben auffällig platziert werden.
Zeigen Sie ihrem Besucher auch 'Was' (für Inhalt) ihn erwartet. Ist der Besucher über Suchmaschinen auf die Seite gelangt, sollte er schon über den Beschreibungstext im Meta-Befehl 'description' auf den Content vorbereitet worden sein. Zusätzlich schadet es nicht, einen kurzen Begrüßungstext anzubieten, in dem sich das Unternehmen in kurzer und knapper Weise vorstellt und auf den Inhalt der Seiten verweist.
Der Punkt 'Wo' fordert eine klare, übersichtliche und logische Navigation durch den Webauftritt. Bedenken Sie, daß der Besucher vielleicht noch nichts oder sehr wenig über ihr Angebot weiß. Verzichten Sie also unbedingt auf Fachausdrücke ihrer Branche und wählen Sie für die Menüpunkte allgemein verständliche Begriffe.
Bieten Sie zusätzlich eine interne Volltextsuche an bzw. eine Übersichtskarte (Sitemap), wo die Inhalte der einzelnen Menüpunkte auflistet werden.

Tips:



In der nächsten Ausgabe lesen Sie den zweiten Teil des F.I.G.A.R.O.-Modells, in dem es um die Punkte Erster Eindruck und Layout (Glance) sowie die richtige Auswahl von Inhalten (Approve) geht. Der dritte Teil beschäftigt sich damit, wie man es dem Besucher leicht macht wiederzukommen (Revisit) und was es beim Betreiben von E-Commerce Seiten (Order) zu beachten gibt.

© Das F.I.G.A.R.O.-Modell wurde von Alexander Auer konzipiert und ausgearbeitet.


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